Wasserverbrauch im Bad - soviel wie nötig und so wenig wie möglich

Wie sich der Wasserverbrauch im Bad senken lässt

Ein Bad sollte heute nicht nur schön und praktisch sein. Natürlich spielen Optik und Funktionalität nach wie vor eine große Rolle, wenn eine Badsanierung oder -renovierung ansteht. Doch neben den etablierten Kriterien bei der Realisierung eines neuen Badezimmers wird der Gedanke um dessen Ökologie und Nachhaltigkeit immer wichtiger. Nirgendwo lässt sich beispielsweise so viel Wasser sparen, wie an diesem viel frequentierten Ort. Wer ihn zu einem ökologisch einwandfreien „Green Bathroom“ machen will, kommt an den neuesten wassersparenden Techniken nicht vorbei. Doch auch in einem Bestandsbadezimmer lässt sich mit einfachen Maßnahmen einiges bewirken.

Was kann ich selbst tun, um Wasser zu sparen?

Wasser aufzubereiten, ist ein aufwendiger Prozess. Der beste Weg, verantwortungsvoll mit dieser kostbaren Ressource umzugehen, ist deshalb das Wasser-Sparen. „Sparen statt Aufbereiten“ könnte - ähnlich wie im Recycling - die Devise heißen, die sich auch im Kleinen lohnt:

Kleine Maßnahmen – große Wirkung

Dass ein tropfender Wasserhahn zeitnah repariert werden sollte, versteht sich von selbst. Bereits ein paar Tropfen pro Minute treiben den Gesamt-Wasserverbrauch merklich in die Höhe - dabei ist das Problem meist schon durch den Austausch einer defekten Dichtung gelöst.

Auch ein paar Änderungen im Verhalten machen beim Wasserverbrauch einen großen Unterschied. So hat sich zum Beispiel fast jeder schon einmal gefragt, wieviel Wasser während des Zähneputzens, der Rasur, dem Einseifen oder Shampoonieren ungenutzt in den Abfluss läuft. Den Wasserhahn zwischenzeitlich abzustellen, geht nach kurzer Eingewöhnungsphase in Fleisch und Blut über und macht auf jeden Fall Sinn – und einen signifikanten Unterschied auf der Wasserrechnung.

Wer darüber hinaus die Wahl zwischen Duschen und Baden hat, kann den Schwerpunkt bei der Körperreinigung aufs Duschen legen. Dass der ökologische Fußabdruck beim Duschen deutlich kleiner ausfällt, ist belegt: Dem Verbrauch bei einem Vollbad von 150 bis 200 Litern Wasser stehen 60 bis 80 Liter beim Duschen gegenüber. Grund genug, bei der Alltagsroutine auf die flotte Variante zu setzen und sich das luxuriöse Vollbad für Mußestunden aufzuheben.

Welche technischen Möglichkeiten gibt es, um den Wasserverbrauch im Bad zu reduzieren?

Mittlerweile boomt der Markt für technische Lösungen zur Senkung des Wasserverbrauchs. Viele dieser Lösungen basieren auf simpler Mechanik, andere auf ausgeklügelter Technik. Einsetzbar sind sie in nahezu jedem Bad, ganz unabhängig von dessen Baujahr.

Wie kann ich mein bestehendes Bad nachrüsten?

Wassersparende Technik erfordert keine komplette Baderneuerung. Um eine Senkung des Wasserverbrauchs zu erreichen, genügt schon der Austausch verschiedener Elemente im Zulaufsystem. So gibt es für Waschbecken und Dusche spezielle Aufsätze, die durch Beimengung von Luft bis zu 60 Prozent weniger Wasser benötigen als herkömmliche Modelle. Der Anschaffungspreis für diese Strahlregler, Mischdüsen oder Perlatoren ist überschaubar, ihre Installation denkbar einfach und deshalb für den Laien problemlos zu bewerkstelligen.
Auch Wassersparkartuschen bzw. Durchflussregler können nachträglich an Wasserhahn oder Duschschlauch angebracht werden. Sie erzeugen einen mechanischen Widerstand im Hebelsystem und sorgen dafür, dass sich der Wasserzulauf nicht völlig öffnet.

Worauf sollte ich bei der Badsanierung bzw. -renovierung achten?

Für ein neues Bad wird wassersparende Technik natürlich von vorneherein eingeplant. So sollten luftbeimischende Strahlregler für Waschbecken sowie Dusche und/oder Durchflussregler obligatorisch sein. Das gilt ebenso für Toilettenspülungen mit Zwei-Mengen-Spültechnik oder Start-Stopp-Funktion. Die eine überlässt den Nutzern die Wahl zwischen sechs und drei Litern Spülmenge, die andere stellt den Spülvorgang ein, sobald eine separate Stopptaste betätigt wird. Modelle mit nur einer Taste benötigen zum Stoppen einen zweiten Impuls.

Wer neben der Sparsamkeit besonders die Hygiene im Blick hat, ist beim Händewaschen gut mit Sensorarmaturen beraten. Sie lassen Wasser nur bei Bedarf fließen und funktionieren „kontaktlos“ - man muss sie also nicht berühren. Ein manuelles Ein- und Ausstellen des Schalthebels entfällt somit beim Einseifen der Hände.

Welche Alternativen zur Trinkwassernutzung gibt es?

Alternativen zur aufwendigen Aufbereitung von Schmutzwasser in Kläranlagen gibt es in Form von Regenwasser- und Grauwassernutzungsanlagen. Mit vergleichsweise geringem Aufwand versorgen sie verschiedene Bereiche in Haus und Garten mit Betriebs- bzw. Brauchwasser und sparen jede Menge Trinkwasser. Im Bad kommen Regen- und Grauwasser besonders bei der Toilettenspülung zum Einsatz.

Regenwassernutzanlagen

Regenwasser eignet sich nicht nur zum Blumen gießen. Es bietet auch eine wegweisende Möglichkeit, den Trinkwasserverbrauch im Haushalt zu senken. Mit einer Komplettanlage für Regenwassernutzung können sowohl Garten als auch Toilettenspülung bedient werden. Nach entsprechender Aufbereitung ist Regenwasser sogar bedenkenlos fürs Wäschewaschen geeignet. Das Umweltbundesamt schätzt die jährliche Ersparnis an Trinkwasser für einen Vier-Personen-Haushalt auf 40 Kubikmeter bei der Nutzung von Regenwasser für Garten und WC. Wenn die Waschmaschine mit eingespeist wird, komme man sogar auf 60 Kubikmeter.

Grauwasseraufbereitung

Auch bereits genutztes Wasser kann in den Wasserkreislauf für Garten und Haushalt zurückkehren. Eine Grauwassernutzungsanlage bereitet Fäkalien freies Abwasser durch biologisch-mechanische Filterung zu Betriebswasser auf. Für die Toilettenspülung, die Gartenbewässerung und fürs Putzen ist es ideal. Bis zu 30 Prozent Trinkwasser und Abwasser können durch Grauwassernutzung gespart werden. Kompaktanlagen mit Sammelbehälter, Pumpe und Filter finden Platz im Keller oder, wie bei einer Regenwassernutzanlage, im Garten. Beide Systeme lassen sich übrigens kombinieren.

 

 

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