Langlebigkeit ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Frage der verwendeten Materialien auf dem Badezimmerboden geht. Sie schont Ressourcen und ist auf lange Sicht gesehen die preiswertere Alternative zu schnelllebigen Lösungen -auch wenn diese in der Anschaffung zunächst einmal billiger sind. Dass langlebige Materialien die Intervalle zwischen den Badrenovierungen strecken, erweist sich als ausgesprochen nutzerfreundlich. Denn wer möchte sein Bad schon alle fünf Jahre erneuern, weil sich die Ausstattung abgebraucht hat? Ein weiteres Plus ist ihr meist zeitloses Design. Es lässt sich problemlos mit anderen Styles kombinieren und punktet durch Wandlungsfähigkeit.
Der sparsame Umgang mit Ressourcen bzw. die Verwendung nachwachsender Rohstoffe versteht sich beim Konzept „Nachhaltiges Badezimmer“ von selbst. Dabei schneidet ein moderat großes Bad in der Ökobilanz besser ab als ein riesiger Badetempel – ganz einfach, weil für weniger Quadratmeter auch weniger Material benötigt wird. Idealerweise stammen die ökologisch unbedenklichen Rohstoffe für die Endprodukte aus der Region und müssen nicht über lange Lieferwege anreisen.
Die klimaneutrale Herstellung gewährleistet, dass auch beim Produktionsprozess schadstoffarm bzw. -frei gearbeitet wird. Viele Hersteller setzen mittlerweile auf Transparenz in der Firmenphilosophie, um ihren Umgang mit Rohstoffen, ihre Verarbeitung und die Lieferwege ihrer Produktpalette sichtbar zu machen. Zertifikate, darunter das FSC-Siegel für Holzprodukte aus nachhaltiger Waldwirtschaft, schaffen hier schnell einen Überblick.
Die Optionen zur Bodengestaltung haben in den vergangenen Jahrzehnten enorm zugenommen. Hier werden sie in leicht verdaulicher Form vorgestellt.
Sie schmücken Boden und Wand gleichermaßen, sind wasserfest, pflegeleicht und darüber hinaus ökologisch einwandfrei. Ihre Rohstoffe Ton, Feldspat und Quarzsand stammen gewöhnlich aus der Region. In der Herstellung kommen sie ohne Schadstoffe aus, so dass sie zurecht als wohngesund, raumluftneutral und allergikerfreundlich gelten. Was nun den Look des langlebigen Evergreens angeht: von sachlich grau bis bunt und verspielt geht bei ihm alles. Ein „Aus“ für den Klassiker ist bislang nicht in Sicht. Seit die ersten Fliesen vor mehr als 6000 Jahren von den Ägyptern zum Hausbau verwendet wurden, ist ihr Siegeszug unaufhaltsam.
Wie die herkömmliche keramische Fliese besteht auch sie aus den natürlichen Rohstoffen Tonerde, Feldspat und Sand. Nur ist sie aufgrund ihres geringeren Wasseranteils noch robuster. Optisch sieht sie dem Naturstein zum Verwechseln ähnlich und stellt eine echte Alternative zu ihm dar.
Er ist ein echtes Naturprodukt, enthält keine Schadstoffe und braucht bei seiner Verarbeitung verschwindend wenig Energie. Ihn langlebig zu nennen, ist fast schon eine Untertreibung, denn im Grunde ist seine Liegezeit unbegrenzt. Noch nachhaltiger wird ein Natursteinboden, wenn er aus regionalem Abbau stammt. So müssen Marmor und Granit nicht aus der Ferne kommen. Auch in europäischen Ländern inklusive Deutschland werden die edlen Steine abgebaut. Und regionale Materialien wie Sandstein oder Schiefer stehen ihnen in Optik und Robustheit ohnehin in nichts nach.
Er ist praktisch unverwüstlich. Seine Herstellung steht jedoch nicht gerade vorn im Nachhaltigkeits-Ranking. Er sorgt für ca. acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes und verbraucht bei seiner Herstellung Unmengen an Sand und Kies. Warum Beton dennoch als Bodenbelag infrage kommt, erklärt sich durch einen einfachen Umstand. In den meisten Fällen ist er als Basis des Fußbodens nämlich ohnehin vorhanden. Ihn „nackt“ zu lassen, spart nicht nur zusätzliches Material - der pure Look passt auch hervorragend zum momentan angesagten „Industrial Design“. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass er sich vollständig recyceln lässt.
Wenn er aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, eignet sich ein Holzboden durchaus als ökologisch einwandfreier Badezimmerboden. Das „Nachwachsen“ des Rohstoffs wird durch entsprechende Zertifizierungen garantiert. Der „Blaue Engel“ stellt zum Beispiel bei Parkettware sicher, dass keine Lösungsstoffe oder Formaldehyd aus Trägerplatte oder Versiegelung austreten. Ideal fürs Bad sind Harthölzer wie Eiche und Nussbaum. Bambus oder Teak sind weitere Optionen, doch wegen ihrer langen Lieferwege haben sie eine schlechtere Ökobilanz als heimische Hölzer. Wichtig ist die offenporige Versiegelung durch Öl, damit der Boden die Feuchtigkeit regulieren kann. Obwohl relativ spritzwassertolerant, mag er keine Wasserlachen. Sie sollten möglichst schnell beseitigt werden.
Das Material aus der Rinde der Korkeiche zeichnet sich durch viele positive Eigenschaften aus. Es ist von Natur aus fußwarm, schalldämmend, weich im Tritt und besonders ökologisch. Um den Rohstoff zu gewinnen, muss nämlich nicht einmal ein Baum gefällt werden. Nach der „Ernte“ geht die Korkeiche einfach weiter ihrer Aufgabe als CO2-Absorber nach. Außerdem ist Kork vollständig recycelbar. Eine Versiegelung mit Wasserlack macht ihn fit für seinen Einsatz im Bad.
Linoleum besteht aus natürlichen Materialien wie Leinöl, Naturharz, Jute, Kalk, Holz- und Korkmehl. Es hat eine ausgezeichnete Ökobilanz, lässt sich vielseitig gestalten, ist robust, pflegeleicht, fußwarm und recycelbar. Ein Manko ist allerdings, dass es feuchtigkeitsempfindlich ist. Wenn man Linoleum dennoch im Bad verwenden will, muss man auf gewissenhaftes Verfugen achten und den Boden komplett verkleben, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Ein Allrounder unter den Bodenbelägen ist Naturkautschuk. Der nachwachsende Rohstoff ist umweltfreundlich, widerstandsfähig, rutschfest, elastisch und schalldämmend. Seine bakterien- und schmutzabweisenden Eigenschaften machen ihn zum idealen Bodenbelag fürs Bad. Anders als synthetisch hergestellte Kautschukböden enthält die Öko-Variante keine chemischen Zusätze und ist problemlos recycelbar.
Laminate haben sich in punkto Nachhaltigkeit gemausert. Hochwertige Produkte bestehen mittlerweile zu mindestens 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Im Idealfall werden Durchforstungshölzer oder Holzreste für ihre Herstellung genutzt. Auch schädliche Ausdünsten müssen beim Laminat nicht mehr sein. Siegel wie „Der Blaue Engel“ oder „Eco Institut Tested Produkt“ bieten größtmögliche Sicherheit beim Kauf. Fürs Bad eignen sich spezielle Feuchtraumlaminate.
Hinter der Bezeichnung Vinyl verbirgt sich nichts anderes als Polyvinylchlorid, kurz PVC. Da der ausgesprochen harte und spröde Kunststoff in Reinform nicht als Bodenbelag zu gebrauchen ist, werden ihm Weichmacher und Stabilisatoren zugesetzt. Durch diese Chemikalien hatte PVC lange einen schlechten Ruf. Nun werben Hersteller damit, unbedenkliche Zusätze zu verwenden. Wie beim Laminat sollte man Inhaltsstoffe und Emissionswerte vor dem Kauf prüfen. Ansonsten ist Vinyl/PVC für die Verlegung im Bad eine interessante Option. Er ist pflegeleicht, wasserresistent und in verschiedenen Optiken erhältlich.